Ein einzigariges Schreibgerät: No.1 Eigenbau

Aus Holz kann man nahezu alles fertigen. Auch einen Kugelschreiber! Herr Schmid hatte auch eine Idee. Ihm gefiel unser X47 Kugelschreiber No. 1 so gut, das er ihn aus Holz fertigen wollte. Hier der Weg, wie aus einem schönen Stück Holz ein Kugelschreiber wird.

Holz-Drehstift mit Technik DR 105/KS bzw. DRA 105

Die Mechanik für diesen Stift kommt von einem deutschen Hersteller aus dem Schwarzwald. Diese Mechanik verwenden wir für unsere  No. 1 Kugelschreiber und Bleistifte – so kam Herr Schmid auf die Idee.

Die Arbeit beginnt mit einem Dummy aus Messing, der bei der späteren Arbeit gute Dienste leisten wird:

Nr.1

Die Führungshülse wird aus je einem Stück Messingrohr mit den Maßen 8 x 5 mm bzw. 8 x 0,5 mm gefertigt. Nach dem Ablängen wird die Stirnseite plan gedreht.

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Anschließend wird das vordere Rohr mit dem 5mm-Bohrer auf das korrekte Innenmaß gebracht. Danach wird die Voraussetzung für das Feingewinde M6 geschaffen bzw. im Anfangsbereich auf 6,5 mm aufgeweitet.

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Das Gewinde M6x0,5 mm wird an der Drehbank gefertigt um möglichst genau axial zu sein.

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Perfekt – der Dummy passt!

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Die hintere Hülse wird angezeichnet…

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… und an den Markierungen eingesägt. Der Zwischenraum zwischen den Einschnitten wird gefühlvoll eingedellt. Mit viel Geduld werden die Eindellungen so hingetrimmt, dass sie am Ende etwas stramm auf die Mechanik passen.

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Noch ein wenig überdrehen.

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Voila, passt!

Aus diesem Klotz einer Wucherung (vermutlich Buche) soll der Stift entstehen.

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Gesägt wird mühsam per Hand oder weniger mühsam mit der Bandsäge.

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Und fertig sind die Penblanks. Zentrieren, vordrehen, runddrehen.

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Die Trennstelle wird an der Drechselbank angezeichnet. Nach dem Absägen wird noch mal überdreht; die Rohteile sind fertig, jetzt kann gebohrt werden.

Jedes Teil wird nun mit 8 mm gebohrt, wobei genau auf die Bohrtiefe zu achten ist. Die sollte nicht tiefer sein als die jeweilige Hülse lang ist. Danach wird die jeweilige Messinghülse eingeklebt.

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Dann wird wieder gedrechselt.

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Damit es zentrisch bleibt wird die mitlaufende Körnerspitze eingesetzt. Um Platz in der Spitze des Stiftes für die Mechanik zu schaffen wird mit einem in Form der Bleistiftmechanik geschliffenen Bohrers durch die Hülse hindurch aufgebohrt.

 

Zum Schluss hin wird mit eingesetztem Dummy der komplette Stift überdreht. Danach erfolgt der Feinschliff.

Und beim Schleifen passiert dann so was, wenn man einen Moment nicht konzentriert ist:

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Also das ganze hintere Stück noch einmal; dumm nur, dass dann der Maserverlauf nicht mehr stimmt. Aber die Gelegenheit nutze ich gleich, eine Idee umzusetzen. Am Ende des hinteren Röhrchens wird ein kleines Stück Rundmessing eingesetzt, das Röhrchen damit verschlossen.

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Erst wenn im Mittelbereich des Stiftes alles passt, wird die Spitze bzw. das Ende ausgeformt. Am hinteren Ende wird noch zentrisch ein Gewinde M2 gebohrt. Auf ein Stück Edelstahldraht kommt auch ein M2-Gewinde, danach wird der Draht geformt und eingeschraubt.

Und fertig ist der Stift mit Ansteckklammer:

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Wir bedanken uns bei Herrn Schmid recht herzlich, für diesen ausführlichen Bericht und die dazugehörigen Fotos. Das Ergebnis ist wirklich außerordentlich schön!

3 Kommentare
  1. Kuli
    Kuli sagte:

    Sehr schöne Arbeit! Man wird sich gar nicht bewusst, wieviel Arbeit und Technik in einem ganz einfachen Alltagsobjekt stecken. Ich hoffe, mit dem handgemachten Kugelschreiber lässt sich gut schreiben. Schön sieht er auf jeden Fall aus.

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